Geschichte der Städtepartnerschaft

Wuppertal hat eine besondere Beziehung zu Nicaragua.
Die Städtepartnerschaft hat ihre Wurzeln in der Solidarität mit der Revolution in Nicaragua. Der Diktator Somoza und seine Anhänger wurden durch einen Volksaufstand 1979 hinweggefegt. Die Solidaritätsbewegung in Europa und USA hat politische Unterstützung geleistet, Brigaden zum Aufbau und zum Schutz nach Nicaragua gschickt und in den 80er Jahren wurden verstärkt Städtepartnerschaften initiiert zur Unterstützung der Entwicklung in Nicaragua.

Das Informationsbüro Nicaragua wurde hier gegründet, der Verleger Hermann Schulz hat mit dem Peter-Hammer-Verlag die Autoren Nicaraguas bekannt gemacht, besonders Ernesto Cardenal und Gioconda Belli, die Initiative für das Kulturprojekt Casa de los tres mundos in Granada / Nicaragua unter der Schirmherrschaft von Dietmar Schönherr ging von Wuppertal aus.
1986 gründete sich ein Verein in Wuppertal, mit dem Ziel eine Städtepartnerschaft mit Matagalpa beim Rat der Stadt Wuppertal zu initiieren. Der Anfang war nicht leicht, es hat viele Widerstände gegeben. Hier hat sich Ursula Schulz, SPD-Ratsmitglied und damals Honorarkonsulin für Nicaragua besonders eingesetzt.
Ende 1987 wurde der offizielle Vertrag zwischen der Stadt Wuppertal und der Stadt Matagalpa unterzeichnet.
Seither sind eine Vielzahl von Projekten auf allen Ebenen verwirklicht worden.
Es waren Künstler und Künstlerinnen zu Gast in Wuppertal, es wurde soziale Unterstützung in vielen Bereichen gewährt, es gab und gibt Jugendaustausch und Schulpartnerschaften.
Die Figura Magica des Wuppertaler Künstlers Bodo Berheide war für zwei Jahre zu Gast in Matagalpa und auf dem Sockel der Figura konnte im Jahre 2004 ein Monument eingeweiht werden, das aus einem Schwebebahnpfeiler und der Nachbildung des neben Matagalpa liegenden Berges „Apante“ besteht.
Die Städtepartnerschaft hat sich etabliert und ist akzeptiert. Im Rahmen der kommunalen Agenda 21 Partnerschaften haben Städtepartnerschaften mit Städten in Ländern der dritten Welt nun auch eine größere globale Einbindung bekommen.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass Nicaragua nach Haiti das zweitärmste Land Lateinamerikas ist und die nationale Politik in Nicaragua wenig tut, um die soziale Situation ihrer Bürger und Bürgerinnen zu verbessern. Hinzu kommen ganz aktuell die Probleme mit dem Weltmarktpreis des Kaffees, der die Importeinnahmen Nicaraguas aus dem wichtigsten Exportprodukt Kaffee innerhalb weniger Jahre fast um die Hälfte schrumpfen ließ.
Hiervon ist auch besonders Matagalpa betroffen, das ein Zentrum des Kaffeeanbaus ist.

Auf kleiner Ebene und mit bescheidenen Mitteln trägt der Verein dazu bei, dass einige Initiativen in Matagalpa wirksam werden und für Jugendliche aus Wuppertal kann die Information, die auch über diese konkrete Partnerschaft kommt, möglicherweise ein erster Anknüpfungspunkt sein, um sich mit dem Thema Erste und Dritte Welt auseinander zu setzen.